Als Reza vor drei Jahren zu mir kam, konnte er kaum ein Wort Deutsch. Er war entschlossen, aus dem Iran auszuwandern und in Deutschland zu studieren. Damals war er auf A1-Niveau – nervös, unsicher, aber voller Hoffnung und Motivation.

Wir begannen gemeinsam mit einem strukturierten Lernplan: Grammatik verständlich erklärt, Vokabeln praxisnah gelernt, und ganz wichtig – Alltagssprache durch echte Dialoge geübt. Ich legte dabei großen Wert auf eine lockere, aber dennoch zielorientierte Atmosphäre. Reza lernte nicht nur die Sprache, sondern auch das Denken und Handeln, das im deutschen Alltag zählt.

Schon nach sechs Monaten erreichte er das A2-Niveau, weitere sechs Monate später bestand er souverän B1. Aber mein Unterricht ging über das Klassenzimmer hinaus: Ich half ihm bei Behördengängen, bei der Studienbewerbung und auch beim Schreiben seines ersten deutschen Lebenslaufs. Reza hatte viele Fragen – und ich war für ihn da, nicht nur als Lehrkraft, sondern auch als Begleiter in einer neuen Welt.

Nach eineinhalb Jahren hatte er das B2-Niveau erreicht – mit einer ausgezeichneten Note. Heute arbeitet Reza als Softwareentwickler in München. Er ist vollständig in die Gesellschaft integriert, hat Freunde, Kollegen und eine Perspektive. Er fühlt sich sicher, versteht kulturelle Feinheiten und ist stolz auf das, was er geschafft hat.

Oft sagt er: „Ohne deinen Unterricht – und deine Geduld – wäre ich nie so weit gekommen.“ Für mich ist das der schönste Lohn: Wenn meine Schüler nicht nur Prüfungen bestehen, sondern wirklich ankommen.

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