In Deutschland ist der Zugang zu medizinischer Versorgung nicht auf bestimmte Tageszeiten oder Werktage beschränkt. Rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, auch an Feiertagen – kann jeder Mensch ärztliche Hilfe bekommen. Im Notfall genügt ein Anruf bei der 112. Diese Nummer ist zugleich Notruf und Feuerwehr. Innerhalb weniger Minuten trifft ein Rettungsteam ein, um Erste Hilfe zu leisten. Bei weniger dringenden Fällen, in denen der Patient nicht selbst zum Arzt oder Krankenhaus kommen kann, genügt ein Anruf bei der 116117, und ein Bereitschaftsarzt kommt gegebenenfalls direkt nach Hause.

Dies ist nur ein kleiner Einblick in das menschenfreundliche Gesundheitssystem Deutschlands. Was besonders beeindruckend ist: Niemand darf Geld für medizinische Behandlung verlangen – weder in der Praxis noch im Krankenhaus oder bei Operationen. Die medizinische Versorgung ist unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Beruf völlig gleich für alle. Bei Bedarf erfolgt eine sofortige stationäre Aufnahme und Behandlung – ohne Vorauszahlung, ohne Bürokratie.

Auch Medikamente sind nahezu kostenlos. Die gesetzlich Versicherten zahlen höchstens einen kleinen Eigenanteil von 10 Euro pro Rezept. Für Arbeitslose oder finanziell Schwache entfällt sogar dieser Betrag. Besonders bemerkenswert: Selbst teure medizinische Hilfsmittel wie Rollstühle, Spezialverbände oder Hightech-Geräte im Wert von zehntausenden Euro werden kostenlos zur Verfügung gestellt.

In Deutschland ist die Krankenversicherung gesetzlich verpflichtend. Jeder muss eine Versicherung haben. Wenn jemand sich die monatlichen Beiträge nicht leisten kann, übernimmt der Staat diese Kosten vollständig. Und selbst wenn jemand ohne Versicherung krank wird – auch in Notfällen – erfolgt die medizinische Versorgung sofort, ohne Verzögerung oder Diskriminierung. Erst danach wird die Versicherungslage geklärt.

Das deutsche Gesundheitssystem steht wirklich allen offen – ob reich oder arm, ob langjähriger Bürger oder frisch eingewandert. Es gibt zwei große Versicherungssysteme: gesetzlich und privat. Über 85 Prozent der Bevölkerung sind in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, die umfassende Leistungen ohne Zuzahlung bietet. Private Versicherungen richten sich eher an Besserverdienende oder spezielle Berufsgruppen – doch niemand bleibt ohne Schutz.